Besonderheiten von CFDs

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Liquidität

Der CFD Broker gewährleistet die Handelbarkeit der CFD-Aktien. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass die Liquidität der CFD-Aktien identisch zu der Liquidität des Basiswertes ist. Der Broker kann keinen Preis für die CFD-Aktie herausgeben, wenn der Basiswert nicht liquide ist. Zum anderen ist bei wenig liquiden Werten Vorsicht geboten, weil plötzlich starke Kursschwankungen auftreten können. Ein großer Hebel verstärkt dabei das Risiko des Kapitalverlustes.

Das Handelskonto

Als Mindesteinlage eines Handelskontos wird meistens ein Eigenkapital von 10.000 Euro verlangt. Dieses Kapital dient als Sicherheitsleistung (Margin). Der Broker kann einen Nachschuss verlangen, sofern die Sicherheitsleistung nicht mehr gegeben ist. Ggf. kann er die Positionen glattstellen. Dies dürfte im beiderseitigen Interesse liegen.

Transaktionskosten

An Kosten fällt je nach Brokerhaus eine Kommission von ca. 0,25% pro Transaktion an. Es ist also sowohl beim Kauf als auch beim Verkauf einer CFD-Aktie diese Kommission zu berücksichtigen.

Zinsen: Profitieren oder zahlen?

Sofern Fremdkapital verwendet wird (Hebel größer als 1), fallen Zinsen an. Der Broker legt diesen Zinssatz aus einer statischen und einer dynamischen Komponente fest. Letztere reflektiert das aktuelle Marktzinsniveau (Euribor), Erstere bestimmt das Brokerhaus. Meistens liegt sie bei ca. 3%. Bei Long-Positionen hat der Investor Zinsen zu zahlen, bei Short-Positionen fließen ihm Zinserträge zu.

Long-Position: Investor zahlt = Euribor-Satz plus ca. 3% Short-Position: Investor erhält = Euribor-Satz minus ca. 3%

Das Aufgeld seitens des Brokers (ca. 3%) wirkt sich stets negativ auf die Performance aus. Bei einer Long-Position reduziert der durch das Aufgeld erhöhte Zinssatz auf das getradete Kapital den aus den Kurssteigerungen resultierenden Bruttogewinn. Bei einer Short-Position sind die Zinseinnahmen geringer als bei einer gleichwertigen Short-Position auf der Ebene der natürlichen Aktien. Das aus dem Leerverkauf resultierende Kapital kann hier nur zu einem vergleichsweise niedrigen Zinssatz angelegt werden.

Die Zinsberechung findet auf Tagesbasis statt. Dies bedeutet, dass für das Day-Trading keine Zinslasten und keine Zinsgutschriften anfallen. Ebenso wenig relevant für das Day-Trading sind die Dividendenzahlungen.

Die Berechnung von Zinsen kann nur erfolgen, wenn Sie Shortselling betreiben. Das durch Leerverkäufe erworbene Kapital wirft demzufolge nach Ende des Handelstages für den Anleger Zinsen ab. An dieser Stelle ist es jedoch wichtig zu erwähnen, dass sich die Zinsen dabei in geringen Schranken bewegen. Je nachdem, in welche Richtung sich Ihre Kurse bewegen sollen, wird immer ein festgelegter Wert zu Ihren Ungunsten berechnet.

Short-Position: aktuell gültiger Zinswert – 3% Long-Position: aktuell gültiger Zinswert + 3%

Die Darstellung in der nachfolgenden Grafik kommt also zugegebenermaßen dem Zinseffekt nicht gleich!

Die Zinsgutschriften der Position werden täglich durch den aktuellen Zinssatz errechnet und auf den täglichen Abschlusswert der Position hinzugerechnet.

Systematisierung-Diagramm der CFDs. Long-Positionen und Short-Positionen Zinsen Darstellung

(Bild: Systematisierung-Diagramm der CFDs. Long-Positionen und Short-Positionen Zinsen Darstellung)

Zu beachten ist allerdings, wie bereits erläutert, dass die Broker einen Abschlag auf die tatsächlich am Markt erzielbaren Zinsen vornehmen.

Bei Long-Positionen ist es genau umgekehrt: Auf den zu zahlenden Zins wird ein Aufschlag vorgenommen.

Beispiel: Der Marktzins (Euribor, Libor) beträgt 5%. Der vom Broker vorgenommene Abschlag beträgt 2%. Also erhält der Trader im Endeffekt nur noch einen Zinssatz von 3% auf seine Short-Position gutgeschrieben. Für seine Long-Position muss er allerdings einen Aufschlag in Kauf nehmen. Den 5% werden 2% zugeschlagen. Dies ergibt einen für den Trader an den Broker zu zahlenden Zins in Höhe von 7% auf den Gesamtwert der Position.

Dividendenzahlungen auch bei CFDs

Bei längerfristigen Long-Positionen erhält der Investor zwischen 80 und 100 Prozent (verrechnet wird eine Dividendensteuer) der im Anlagezeitraum ausgezahlten Dividende auf die gesamte Position incl. Fremdkapital. Dies ist erforderlich, da die Dividende nach Ausschüttung vom Kurs im Wesentlichen abgezogen wird. Bei längerfristigen Short-Positionen zahlt der Investor 100% der vom Unternehmen im Anlagezeitraum ausgezahlten Dividende. Ansonsten hätte der Investor einen ungerechten Vorteil, da der Kurs durch die Dividendenausschüttung gesenkt wird (Kurszusatz „Ex Dividende“). Die Dividendenzahlung gleicht also immer nur die aus der Dividendenausschüttung entstandene Kurssenkung wieder aus.

Bei einer Long-Position zahlt der Investor Zinsen und erhält eine Dividende. Bei Short-Positionen erhält der Investor Zinszahlungen und zahlt eine Dividende. Die folgende Tabelle schafft eine Übersicht.

* Anstelle des Euribor kann auch ein anderer Referenzzinssatz relevant sein. **Diese statische Zinskomponente wird vom Brokerhaus festgelegt und wird mit 2,5% angenommen.

Die Welt der CFD-Produkte

CFD-Long-Position CFD-Short-Position
Zinsen sind vom Investor zu zahlen Zinssatz = Euribor* + 2,5%** werden dem Investor ausgezahlt Zinssatz = Euribor* – 2,5%**
Dividenden werden dem Investor ausgezahlt in Höhe von 80 bis 100% der vom
Unternehmen ausgeschütteten Dividende
sind vom Investor zu zahlen in Höhe von 100% der vom
Unternehmen ausgeschütteten
Dividende

Der CFD-Handel ist je nach Brokerhaus mit verschiedenen Produkten möglich. Die meisten Broker bieten CFD-Aktien aus folgenden Indices an: FTSE 350, Dow Jones, S&P 500, NASDAQ 100, DAX 100, CAC 40, BEL 20, HEX 20, AEX, IBEX 35 und MIB 30.

Das CFD-Traden von Indizes stellt an und für sich kein Problem dar. Jeder CFD-Broker bietet die wichtigsten europäischen und amerikanischen, teilweise sogar die asiatischen Indizes zum Handel an. Manchmal greifen sie auf ETFs (Exchange Traded Funds) zurück. ETFs sind Aktienfonds, die Indizes eins zu eins abbilden. Ungünstiger Umstand ist dabei lediglich, dass jeder CFD-Broker seine ETFs unterschiedlich bezeichnet.

Handelbare Indizes:
DAX 30/40 NASDAQ 100 AEX (Holland)
DAX 100 NASDAQ Future Index JAPAN 225
S&P 500 CAC 40 (Frankreich) HONG-KONG 100
FTSE 100 IBEX 35 (Spanien) AUSSIE 200
FTSE Mid 250 MIB 30 (Italien)
FTSE 350 BEL 20 (Belgien)
Dow Jones Industrials HEX 20 (Finnland)
Möglicher Handel über folgende Börsen:
NYSE Italien Finnland
NASDAQ Spanien Singapur
Großbritannien Holland Australien
Deutschland Belgien Japan
Frankreich Dänemark
Schweiz Schweden

Natürlich hängt es vom Anbieter ab, welcher der aufgeführten Indizes bzw. welche der aufgelisteten Börsen handelbar sind. Werden die wichtigsten von jedem CFD-Broker angeboten, befinden sich die „Exoten“ nicht in jeder Produktpalette. Dennoch sind mir bei der Recherche bereits jetzt alle dargelegten Produkte an irgendeiner Stelle über den Weg gelaufen, d. h. sie sind bereits handelbar.

Um die Grenzen dieses Buches nicht zu sprengen, wird auf eine Auflistung sämtlicher handelbarer Einzelwerte verzichtet. Von Anbieter zu Anbieter schwankt die Zahl an handelbaren CFDs zurzeit um etwa 2.300. Bei Interesse kann man sich meist auf den Internetauftritten der Broker pdf-Dateien mit den gewünschten Informationen (auch Kürzel) herunterladen.

Vorteile von CFDs

Der Handel mit CFDs kann mit Fremdkapital erfolgen, d. h. es ist ein Hebeleffekt möglich. Der Anteil des Eigenkapitals muss dabei in der Regel mindestens 20% betragen. Je größer der Hebel ist, desto größer können jedoch auch die Verluste ausfallen. Unter Umständen kann das gesamte Eigenkapital aufgebraucht werden. Im Extremfall kann der Verlust das Eigenkapital weit übersteigen, und der Investor muss Kapital nachschießen.

CFDs erleiden keinen Zeitwertverlust, da sie keine Termingeschäfte sind. Das Halten der Position ist zeitlich unbefristet. Die Provision pro Transaktion beträgt lediglich ca. 0,25%. Im Vergleich zu anderen Handelsinstrumenten fällt der Handel mit CFDs kostengünstig aus.

CFDs sind für alle Marktrichtungen handelbar. Ohne Beschränkungen können nicht nur Long-Positionen, sondern auch Short-Positionen eingegangen werden. Der Leerverkauf ist möglich.

Die Zinsabrechnung wird auf Tagesbasis durchgeführt. CFDs eignen sich also gut für das Day-Trading. Es fallen dann keine Zinszahlungen, aber auch keine Erstattungen an.

Vorteile von CFDs im Überblick:

  • vergleichsweise niedrige Transaktionskosten
  • zeitlich unbegrenzt, kein Verfallsdatum oder Termingeschäft
  • Unkomplizierte und transparente Preisgestaltung
  • Möglichkeit des Leerverkaufs; Vorteile in Baisse-Märkten
  • Anwendung von Handelsstrategien: Pair Trading, Hedging
  • Einfache Abwicklung aufgrund des Wegfalls physischer Auslieferung
  • Geeignetes Day-Trading-Instrument wg. Zinsberechnung auf Schlusskursbasis
  • Produkt für alle gängigen Indizes und wichtige Einzeltitel erhältlich
  • Faire Preisbildung: CFD-Preise entsprechen dem aktuellen XETRA Inside Spread bei im XETRA gehandelten Aktien
  • CFD-Broker liefern meist eigene Handelsplattformen mit geeigneten Analysetools und Realtime-Feed unentgeltlich; schneller Einstieg unter Wegfall teurer Trading-Software möglich
  • Je nach CFD-Broker ggf. keine Mindestumsätze
  • Höchste Kosteneffizienz
  • Uneingeschränktes Betreiben von Risikomanagement möglich (Stop-Loss- und Limit-Orders)
  • Aus steuerlicher Sicht interessant
  • nur in GB: CFDs fallen nicht unter die Stempelgebühr
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