
Der entscheidende Vorteil der CFDs ist, dass sie unkompliziert sind. Das Wissen um die CFDs würde eigentlich auf die Rückseite einer Briefmarke passen. Streng genommen ist dem auch so. Denn das eigentlich benötigte Wissen um die CFDs, das spezifisch mit diesem Produkt zusammenhängt, ist sehr gering. Die restlichen wichtigen Informationen sind eigentlich allgemeines Trading- oder Anlegerwissen und sollten von jedem beherrscht werden, der sein Geld in die Finanzmärkte einbringt.
Vorteile der CFDs
Transparente Preisbildung
Strategievielfalt
Die transparente Preisbildung ermöglicht dem Trader, eine weit gestreute und einfach zu handhabende Strategievielfalt zu nutzen. Denn es ist möglich, mit einem Blick auf den Chart seine CFD Strategie anzuwenden.
Geringer Kapitaleinsatz
Im Gegensatz zum direkten Kauf des Underlyings ist der Kapitalaufwand bei einem CFD häufig wesentlich geringer. Oft deshalb, da es auch hier Schwankungsbreiten gibt. Der anfängliche Kapitaleinsatz bei einem CFD ist die eingesetzte (variable) Margin. Diese ist vom CFD Broker und vom gehandelten Underlying abhängig. In der Regel sind die Margin-Anforderungen bei Aktienindizes und liquiden Rohstoffen sehr gering. Bei Aktien-Underlyings hängt die Margin-Anforderung meist von der Liquidität der Aktie selbst ab. Es können schon Unterschiede innerhalb der Gewichtung des DAX vorkommen. In der Regel liegt der Kapitaleinsatz zwischen 5 und 25 Prozent bei Aktien, kann aber auch an die 100 Prozent heranreichen, wenn eine Aktie relativ illiquide ist. Bei Aktienindizes wie zum Beispiel auf den DAX kann die Margin-Anforderung dagegen bei 0,5 Prozent liegen. Nach den Ereignissen um den Schweizer Franken am 15. Januar 2015 haben viele Broker die Margin-Anforderungen erhöht. Persönlich finde ich dies einen guten Schritt. Wir werden sehen, wie lange diese guten Vorsätze anhalten. Sie sehen, der Kapitaleinsatz für ein CFD-Geschäft beträgt in der Regel zwischen 5 und 25 Prozent des Volumens des Geschäfts. Dies bietet mir die Möglichkeit, mit relativ geringem Kapital eine relativ große Positionsgröße zu fahren. Hierdurch können im Vergleich zum eingesetzten Kapital überproportionale Gewinne entstehen, Händler können ihr Geld aber auch schnell verlieren.
Leichter Zugang zu vielen Anlageklassen
CFDs bieten einen leichten und unkomplizierten Zugang zu fast allen Anlageklassen. Ob dies nun Aktien, Aktienindizes, Rohstoffe wie Gold, Platin, Öl oder Zucker sind. Aber auch Währungen oder Zinsen können über CFDs gehandelt werden. Oft benötigt man zum Handel einzelner Anlageklassen ein bestimmtes Limit an Kapital. Beim DAX-Future kann dies zum Beispiel je nach Punktestand und Broker zwischen 15.000 und 20.000 Euro liegen. So liegt diese von der Eurex geforderte Margin bei der Schnapszahl 11.111 Punkte aktuell bei 20.170 Euro. Und das ist nur die Margin-Anforderung ohne Beachtung eines vernünftigen Money-Managements. Der Handel eines DAX-CFDs kann unter Umständen bereits mit einer Margin von 50 Euro je CFD erfolgen. Diese geringe Margin-Anforderung gibt den Spielraum, auch mit einem kleineren Konto einen Markt zu handeln, der mir unter anderen Umständen nicht zur Verfügung stehen würde. Und dies unter Beachtung eines vernünftigen Money-Managements.
Die Risiken der CFDs
Latet anguis in herba. Es lauert eine Schlange im Gras, schreibt Vergil in seinen Hirtengedichten Eklogen, als es um den Mythos vom Tod der Eurydike geht. Diese starb, als sie auf der Flucht vor Aristaios auf eine Schlange trat und von dieser gebissen wurde.
Und ähnlich verhält es sich auch beim Handel mit den CFDs. Beginnt der Kurs, sich von unserer Handelsrichtung wegzubewegen, flieht er also vor uns, kann es ganz schnell passieren, dass wir auf eine Schlange treten, die in diesem Fall dann nicht uns, aber unser Handelskonto vernichtet. Die Schlange steht sinnbildlich für den Margin Call. Es steckt sozusagen etwas Gefahrdrohendes im Hinterhalt. Und genau in diesem Punkt liegt auch schon das Hauptrisiko im Umgang mit CFDs.
Hebeleffekt
Was oben beim »geringen Kapitaleinsatz« als Vorteil der CFDs angepriesen wurde, taucht unter Risiken gleich als erster und wichtigster Punkt wieder auf. Denn die gleiche Kraft, die auf magische Weise unsere Gewinne schnell in die Höhe treiben kann, kann sich auch ganz schnell und einfach gegen uns wenden. Dies bedeutet, dass mit CFDs nicht nur überproportionale Gewinne möglich sind, sondern auch überproportionale Verluste. Der Hebeleffekt ist also ein zweischneidiges Schwert. Was für uns arbeitet, kann sich ganz schnell auch gegen uns wenden. Daher ist das A und O im Umgang mit den CFDs die Risikobegrenzung! Achten Sie auf Ihr Risiko- und Money-Management.
Ein einfaches Beispiel
Der Broker verlangt für einen DAX-CFD lediglich 0,5 Prozent Margin. Dies bedeutet, dass wir mit einem Hebel von 200 unterwegs sind. Um leichter rechnen zu können, gehen wir von einem DAX-Punktestand von 10.000 Punkten aus. Dies bedeutet, dass wir lediglich 50 Euro Margin pro CFD-Kontrakt hinterlegen müssen.
Bei einer Kontogröße von 2.000 Euro und lediglich 50 Euro Margin, wäre es doch sicher ein Einfaches, 10 DAX-CFD-Kontrakte in das Depot zu legen. Unsere Margin-Anforderung würde dann lediglich 500 Euro betragen. Wir hätten also noch »Spielraum« für andere Geschäfte. Selbstverständlich sind wir ohne Stopp unterwegs, denn wir haben ja im Kopf, wann wir die Reißleine ziehen. Der DAX ist sehr volatil, das bedeutet, dass der Kurs sehr stark schwanken kann. Durch eine unvorhergesehene Nachricht bewegt sich der Markt nun binnen kurzer Zeit 2 Prozent gegen unsere Trading-Richtung. Rechnen wir aus, was passiert. Bei einem Punktestand von 10.000 Punkten im DAX entsprechen 2 Prozent Kursbewegung 200 Punkten. Da wir beim CFD zu 100 Prozent an der Preisbewegung partizipieren – egal in welche Richtung –, bedeuten 200 Punkte gleich 200 Euro pro Kontrakt. Bei 10 Kontrakten sind dies 2.000 Euro. Unser Konto wäre platt.
Nachschusspflicht
Die Regel ist, dass bei CFDs eine Nachschussplicht besteht. Dies bedeutet, dass Sie mit einem Trade, der sich gegen Sie entwickelt, mehr als das eingesetzte Kapital verlieren können. Durch die Hebelwirkung ist es möglich, sehr schnell viel mehr Geld zu verlieren, als wirklich auf dem Konto zur Verfügung steht. Nehmen wir das Beispiel von gerade eben und lassen den DAX nicht 2 Prozent, sondern 2,2 Prozent gegen unsere Trading-Richtung laufen. Dies bedeutet 220 Punkt, gleich 220 Euro je Kontrakt, gleich 2.200 Euro für 10 DAX-CFD-Kontrakte. Ihr Konto wäre damit 200 Euro im Minus. Würde der Trade glattgestellt werden, schuldeten Sie Ihrem Broker 200 Euro. Zusätzlich zu den 2.000 Euro, die Sie schon verloren haben. Mittlerweile gibt es Broker, die die Position automatisch schließen, so dass wenigstens keine Nachschussplicht besteht. Sie können dort also nicht mehr verlieren, als Sie auf Ihrem Konto haben. Auch gibt es Broker, die die Position erst beim Erreichen einer gewissen Schwelle an Verlust glattstellen. Generell lohnt sich ein Blick in die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der einzelnen Broker. Denn gerade die Ereignisse um den 15. Januar 2015 haben gezeigt, dass die Nachschusspflicht nicht nur ein theoretisches Risiko ist!
OTC
CFDs werden, wie eingangs besprochen, OTC – sprich Over The Counter – gehandelt. Dies bedeutet, dass der Handel direkt mit dem Broker stattfindet und nicht über eine Börse. Das hat den Nachteil, dass hier nur eine eingeschränkte Überwachung der getätigten Geschäfte erfolgt. Die Handelsüberwachung, die es an einer geregelten Börse gibt, ist für OTC-Geschäfte nicht zuständig. Bin ich mit der Ausführung eines Geschäftes nicht einverstanden, ist es schwieriger, eine höherrangige Instanz einzuschalten, um den Sachverhalt zu klären. Ich bin meist allein auf den Broker angewiesen.
Finanzierungskosten
CFDs haben, wenn diese long und über Nacht gehalten werden, Finanzierungskosten. Befindet sich der Markt in einer Seitwärtsphase, können die Kosten für die Finanzierung die Gewinne übersteigen. Daher empfiehlt sich bei einem beabsichtigten Engagement, das sich über den Tageswechsel hinaus erstreckt, eine Kalkulation der Kosten.
Fazit
Trotz der aufgeführten Risiken sind CFDs tolle Produkte. Sie haben eine transparente Preisbildung, die eine Vielzahl von Strategieansätzen ermöglicht. Mit geringem Kapitaleinsatz können Sie große Positionen bewegen und überproportional an Kursbewegungen partizipieren. CFDs bieten einen leichten Zugang zu fast allen Assetklassen.
Jedoch müssen Sie die CFD Risiken kennen und wissen, wie Sie diese beherrschen können.
Denn was sich positiv auf Ihrem Konto auswirken kann, wenn Sie mit Ihrer Handelseinschätzung richtigliegen, kann sich genauso schnell gegen Sie wenden. Setzen Sie sich daher genau mit den Risiken auseinander. Da es sich um ein OTC-Geschäft handelt, suchen Sie sich Ihren Geschäftspartner mit Bedacht und Sorgfalt aus.
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CFD-Rollover (Ratgeber 2023)
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