DAX CFD

verification
Unsere Faktencheck-Richtlinien
Wir von CFD Trading Welt haben es uns zur Aufgabe gemacht, unsere Nutzer mit genauen und zuverlässigen Informationen über den Handel mit Differenzkontrakten (CFDs) zu versorgen... Erfahren Sie mehr
verification
Unsere redaktionellen Richtlinien
Die redaktionellen Richtlinien von CFD Trading Welt sind darauf ausgerichtet, unseren deutschsprachigen Lesern genaue, aktuelle und glaubwürdige Informationen über den CFD... Erfahren Sie mehr

Was ist DAX-CFD and wie funktioniert es?

Die Anzahl der handelbaren CFDs ist groß. Der große Vorteil beim Handel mit CFDs liegt darin, dass ich Zugang zu Märkten habe, die mir sonst nicht mit einem direkten Eins-zu-eins-Preisvergleich zur Verfügung stehen. Speziell trifft dies auf die Terminmärkte zu. Denn wenn Sie sich einmal vor Augen halten, welches Kapital Sie benötigen, um zum Beispiel einen einzigen FDAX-Future an der Eurex zu handeln, wird dies schnell klar.

Der DAX ist wohl des Deutschen liebster Basiswert. Wir greifen dem Kapitel Risiko- und Money-Management einmal kurz vor und schauen uns an, warum wir eine gesteigerte Kontogröße benötigen, um zum Beispiel den FDAX-Future handeln zu können.

Der Future-Markt funktioniert ähnlich wie CFDs. Sie müssen zum Kauf oder Verkauf des Futures eine Margin, also eine Sicherheitsleistung, hinterlegen. Nun ist es jedoch nicht ratsam, auch wenn Sie die Summe von 20.000 Euro auf dem Konto zur Verfügung haben, gleich mit dem FDAX-Handel zu beginnen. Denn der Punktwert beim FDAX beträgt 25 Euro je Punkt. Dies bedeutet, dass Sie eine Kontobewegung von 25 Euro haben, wenn der FDAX sich um einen Punkt bewegt. Egal ob ins Plus oder ins Minus. Dass sich der FDAX um 100 bis 200 Punkte am Tag bewegt, ist auch keine Seltenheit. Nehmen wir nun an, Sie legen Ihren Stopp 25 Punkte entfernt in den Markt, dann würde dies ein Risiko von 625 Euro bedeuten (25 Punkte x 25 Euro je Punkt). Setzt man dieses Risiko in das Verhältnis zum Kapital, ergibt dies ein Risiko von über 3 Prozent, das man mit diesem einen Trade eingehen würde.

Rechnen wir das Ganze auf den DAX-CFD (1 CFD) herunter. Ein Punkt Bewegung im DAX bedeutet ein Euro Bewegung auf meinem CFD-Konto.

Auch hier soll mein Stopp 25 Punkte entfernt liegen. Dies bedeutet, das Risiko beträgt 25 Euro. Im Verhältnis zu einem 2.000 Euro-Konto bedeutet dies ein Risiko von 1,25 Prozent. Sie sehen, ich habe das Risiko im Verhältnis zu meinem Konto mehr als halbiert, obwohl ich nur ein 2.000-Euro-Konto als Grundlage herangezogen habe.

FDAX (Future) CFD auf den DAX
Kontogröße 20 000 Euro 2 000 Euro
Punktwert 25 Euro 1 Euro
Risiko (25 Punkte Stopp) 625 Euro 25 Euro
Risiko / Kontogröße 3,125 % 1,25 %
Die abgebildete Tabelle zeigt das oben Gesagte noch einmal im direkten Vergleich. Nicht einberechnet wurden in diesem Beispiel die Kosten für die Geschäfte.

Trading ist Marathon und kein Sprint!

Verständlich ist, dass bei dem obigen Beispiel der CFD-Trader aller Voraussicht nach einen wesentlich geringeren Gewinn oder Verlust (Risiko des Händlers) erzielen wird. Dafür ist das von ihm eingegangene Risiko auch wesentlich geringer. Seine Chancen, am Markt zu überleben, steigen damit.

Wie ich eingangs schon andeutete, gibt es viele Geschichten über Trader, die binnen kurzer Zeit ein Vermögen an den Finanzmärkten verdienten. Das entspricht aber nicht der Realität. Von einem super Trade, den Sie mit allem Risiko, das Ihnen zur Verfügung steht, eingegangen sind, können Sie nicht überleben. Denn so schnell, wie Sie dieses Geld verdient haben, kann es auch wieder verschwinden. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass Sie kontinuierlich Gewinne erzielen. Wenn Sie mit maximalem Risiko einen Supertrade machen, der Trade aber nicht aufgeht, dann ist das wie mit dem Kopfschuss beim Russisch Roulett. Über kurz oder lang wird er Sie einholen.

Beginnen Sie damit, sich kleine Ziele zu setzen. Setzen Sie sich zum Beispiel das Ziel, jeden Handelstag 30 Euro verdienen zu wollen. Sagen wir, Sie möchten an vier Tagen die Woche traden, dann kommen Sie im Schnitt mit dem großen Daumen gerechnet, auf 15 Trading-Tage im Monat. In der Summe ergäbe dies einen schönen Monatsgewinn von 450 Euro – aber vergiss nie, dass du auch so viel verlieren kannst. CFDs sind komplexe Finanzprodukte und der Handel mit ihnen erfordert Erfahrung und Wissen.

Gewinn / Tag € 10 € 20 € 30 € 40 € 50 € 60 € 70
Handelstage / Monat 15 15 15 15 15 15 15
Theoretischer Gewinn / Monat € 150 € 300 € 450 € 600 € 750 € 900 € 1050

Trading ist Marathon, und kein Sprint! Das Geheimnis liegt in der Kontinuität. Bevor Sie nach den großen Gewinnen streben, versuchen Sie, sich kleine Ziele für jeden Handelstag zu setzen und diese Ziele dann auch zu erreichen. Wenn Sie dies über ein paar Monate hinweg durchgehalten haben, dann beginnen Sie langsam damit, sich größere Ziele zu setzen.

Trading ist nicht leicht! Wenn Sie in die Königsklasse, den Future-Handel aufsteigen möchten, ist der CFD-Handel daher die ideale Form, sich das notwendige Wissen und die notwendige Disziplin anzuerziehen. Auch ein begnadeter Autorennfahrer hat nicht gleich im 800-PS-Boliden angefangen. Am Anfang stand ganz oft ein Go-Kart. Ich vergleiche das Erlernen des Tradings immer gerne mit dem Erlernen einer Fremdsprache. Wie lange dauert es, bis man eine neue Sprache wirklich verstehen und sprechen kann? Am Anfang hört man noch zu, dann versteht man das eine oder andere Wort. Danach kann man auf einzelne Sätze mit einfachen Worten antworten und mit der Zeit wird man immer flüssiger im Verstehen und im Sprechen. Nutzt man die Fremdsprache nicht aktiv, sondern konsumiert diese nur zum Beispiel durch Fernsehen oder Bücherlesen, dann verkümmert der aktive Wortschatz, wobei der passive Wortschatz anwächst. Muss man dann allerdings ad hoc etwas sprechen, dann ist es meist etwas holprig, bis man es geschafft hat, den aktiven Wortschatz zu reaktivieren.

Und genauso verhält es sich beim Trading. Sie können nicht erwarten, dass Sie in einem kurzen Webinar am Abend das Trading erlernen. Sie müssen sich um eine vernünftige Ausbildung bemühen, dürfen aber neben aller Theorie die Praxis nicht vergessen. Denn sonst wächst das passive Wissen überproportional zum aktiven Wissen an. Die Kombination aus beidem macht es. Aber Sie müssen sich Zeit dafür geben.

Der Terminmarkt der Kleinanleger

Mehrfach erwähnte ich schon, dass man die CFDs als Futures der Kleinanleger bezeichnen könnte. Denn aus meiner Sicht liegen gerade hier die Stärken der CFDs. Ich bekomme mit einen relativ kleinen Konto und vertretbarem Risiko synthetischen Zugang zur Königsklasse des Tradings. Oft ist der Handel mit CFDs auf einen Future mit geringen Spreads und ohne Kommission, sprich ohne weitere Kosten, möglich.

Die Auswahl der CFDs aus dem Future-Bereich ist fast grenzenlos.

Selbstverständlich ist die Auswahl von Broker zu Broker unterschiedlich, aber in der Regel stehen Ihnen aus Europa die großen Märkte zur Verfügung. Ob dies nun ein DAX, MDAX, TecDAX, ATX20, CAC, MIB, OBX25/75, IBEX, OMX SMI, FTSE 100 oder gar der übergreifende EuroStoxx 50 ist. Daneben werden Rohstoff-CFDs, Währungs-CFDs so- wie Edelmetalle und vieles mehr angeboten. Diese Auswahl ist sicher nicht abschließend und kann von Broker zu Broker noch weitläufiger sein.

Auf zwei Besonderheiten möchte ich Sie dennoch hinweisen. Bevor Sie handeln, vergewissern Sie sich immer, worauf Ihr CFD gepreist wird. Beim liebsten Kind der Deutschen, dem DAX, haben wir in der Regel zwei Varianten zur Auswahl. Ich meine nicht die Unterscheidung zwischen Performanceindex und Kursindex, sondern den Unterschied, ob der Preis des CFD auf den Kassakurs oder den Future-Preis gerechnet wird. Dies hat schon alleine durch die verschiedenen Handelszeiten eine Auswirkung auf die Preis-Konstruktion. Die »Handelszeiten« der Kasse sind von 09:00 Uhr bis 17:30 Uhr. Die des Futures von 08:00 Uhr bis 22:00 Uhr. Ist nun der CFD auf die Kasse gepreist, sollte ich mich fragen, welcher Kurs zu den anderen Zeiten herangezogen wird.

Aber diese Unterscheidung hat noch andere Auswirkungen. Dem Future-Preis und der Kasse liegen andere Sicherheitsmechanismen zugrunde. Eine dieser Sicherheitsmechanismen ist die sogenannte Volatilitätsunterbrechung. Dies ist eigentlich recht einfach erklärt. Stellen Sie sich vor, der Preis des DAX-Futures bewegt sich innerhalb eines Korridors oder eines Bandes. Fällt der Preis aus diesem Band heraus, kommt es zu einer Unterbrechung des fortlaufenden Handels.

Das Gleiche gilt für die Kasse im DAX. Der einzige Unterschied liegt darin, dass die »Vola-Bänder« unterschiedlich berechnet werden. Welche Berechnungsmethode genau dahinterliegt, wird nicht bekannt gegeben. Das bleibt das Geheimnis der Börse.

Wie nun die unterschiedlichen »Vola-Bänder« funktionieren und greifen, konnte man zum Beispiel schön an einem 6. Februar 2014 sehen. Der DAX-Future, also der FDAX, ist fast zeitgleich mit einem EZB-Zinsentscheid binnen Sekunden um fast 200 Punkte gefallen. Der Markt war in Erwartung der Zinsentscheidung und dadurch total »ausgetrocknet«. Offensichtlich war die Bewegung so stark, dass der FDAX aus seinem Band oder Korridor herausgelaufen ist. Die Folge hiervon war eine Vola-Unterbrechung von drei Minuten. Nach diesen drei Minuten startete der FDAX mit einer erneuten Auktion und der Eröffnungskurs, also der Kurs bei Wiedereintritt in den Handel, lag fast wieder bei dem Kurs vor dem Absturz.

So ein Risiko kann uns immer ereilen, nicht nur an EZB-Tagen. Situationen, an denen sich die Märkte schnell bewegen, werden gerne von sogenannten »Stoppfischern« ausgenutzt oder sogar hervorgerufen um andere Marktteilnehmer aus dem Markt zu drängen. Ein Vola-Band soll unter anderem verhindern, dass solche Aktionen zu einem unkontrollierten Kursverfall führen.

FDAX im 5-Minuten-Chart vom 6. Februar 2014 – 184 Punkte Abwärtsbewegung um 13:45 Uhr, danach 3-Minuten-Vola-Unterbrechung

(Bild: FDAX im 5-Minuten-Chart vom 6. Februar 2014 – 184 Punkte Abwärtsbewegung um 13:45 Uhr, danach 3-Minuten-Vola-Unterbrechung)

DAX Kasse vom 6. Februar 2014 um 13:45 Uhr; die Abwärtsbewegung fällt weit geringer aus als im FDAX. In der Kasse sind es lediglich 33 Punkte; eine Vola-Unterbrechung gab es nicht.

(Bild: DAX Kasse vom 6. Februar 2014 um 13:45 Uhr; die Abwärtsbewegung fällt weit geringer aus als im FDAX. In der Kasse sind es lediglich 33 Punkte; eine Vola-Unterbrechung gab es nicht.)

Die Kasse im DAX machte diese Bewegung nach unten nicht mit. Der Grund hierfür war, dass keine der 30 Aktien im DAX so stark gefallen war, als dass sie den DAX so weit hätte nach unten ziehen können. Entsprechend kam es auch nicht zu einer Vola-Unterbrechung, da der Kassa-Kurs sein Vola-Band nicht gerissen hat.

Üblicherweise kommt es in Situationen, in denen ein Marktungleichgewicht herrscht, nach der Theorie der Markteffizienz zu sofortigen Arbitrage-Geschäften, also zu Ausgleichsgeschäften, die dieses Ungleichgwichtbeseitigen.Vorliegend hatten wir einen »Kursrutsch« im Future-Markt, jedoch nicht im Kassa-Markt. Dass es in der Folge dennoch nicht zu Ausgleichsgeschäften kam, lag daran, dass der FDAX für drei Minuten aus dem Handel genommen wurde. Wir sehen, die Marktmechanismen scheinen zu funktionieren.

Was bedeutet dies jedoch für unseren CFD? Hier ist es nun entscheidend, ob »unser« CFD auf die Kasse oder auf den Future gepreist wird. Ist der CFD auf den Future gepreist, dann sollte auch der CFD die Bewegung nach unten abbilden.

CFD auf den DAX-Future gepreist vom 6. Februar 2014 um 13:45 Uhr; es ist erkennbar, dass der DAX-CFD die Bewegung des Futures mitmacht; es kommt zu einer dreiminütigen Vola-Unterbrechung

(Bild: CFD auf den DAX-Future gepreist vom 6. Februar 2014 um 13:45 Uhr; es ist erkennbar, dass der DAX-CFD die Bewegung des Futures mitmacht; es kommt zu einer dreiminütigen Vola Unterbrechung)

Dies bedeutet, dass beim DAX-CFD gepreist auf den Future, auch eventuelle Stopps ausgelöst wurden. Auf der anderen Seite sollten auch alle Short-Gewinnziele in diesem Bereich erreicht worden sein. Da diese Bewegung im Future nicht als »Mistrade« anerkannt wurde, waren sie und alle damit verbundenen Geschäfte gültig. Die Geschäfte wurden nicht rückabgewickelt, so auch nicht die CFD-Geschäfte.

Anders sah es bei einem CFD gepreist auf die Kasse aus. Dort kam es in der Regel nicht zu einem Aussetzen des Handels, da ja das Vola-Band der Kasse nicht gebrochen wurde.

Warum heißt der DAX-CFD bei meinem Broker nicht »DAX«?

Wenn ich mich auf Seminaren und Vorträgen unter den Teilnehmern umhöre und sie nach ihren bevorzugten Handelsinstrumenten befrage, dann steht der DAX an vorderster Stelle. Es scheint so zu sein, dass der DAX der Deutschen liebstes Handelsinstrument ist.

Hierbei steht »DAX« für Deutscher Aktienindex. Es handelt sich um eine im Deutschen Markenregister eingetragene Marke der Deutschen Börse AG, die somit unter dem Schutz des deutschen Gesetzes steht. Dies bedeutet, dass die Bezeichnung »DAX« nicht ohne Erlaubnis der Deutschen Börse AG verwendet werden darf. Dies gilt auch für DAX-Derivate. Daher können Sie sich schon denken, dass die Deutsche Börse AG das Namensrecht »DAX« verteidigt und sich die Nutzungsrechte bezahlen lässt. Das heißt, dass ein Broker nicht, ohne Lizenzgebühren zu bezahlen, den Namen »DAX« verwenden darf. Um dies zu um- gehen, liest man daher bei CFD-Brokern sehr häufig die Abkürzung »GER 30« für Germany 30, also die wichtigsten 30 Aktienwerte aus Deutschland. Diese orientieren sich selbstverständlich an den Werten des »DAX«.

Wie das Kind aber nun wirklich heißt, ist schlussendlich egal, viel wichtiger ist, was drin ist. Ich meine damit, dass es wichtig ist, dass der DAX-CFD-Preis den Preis des DAX-Future oder der DAX-Kasse nahezu identisch abbildet. Aber ich sollte als Anleger den Unterschied zwischen Kasse- und Future-Preis kennen.

Die Kasse im DAX ist kein handelbares Produkt. Es handelt sich hierbei lediglich um einen mathematisch errechneten Wert der die Summe der 30 Einzelaktien unter Berücksichtigung ihrer Gewichtung wiederspiegelt.

Um den »DAX« dennoch als handelbares Produkt abzubilden, bieten sich nun zwei Möglichkeiten. Entweder ich handle alle Einzelwerte entsprechend ihrer Gewichtung, oder ich greife zum Future.

Ein Future ist ein unbedingtes Termingeschäft, bei dem beide Seiten am Laufzeitende in der Regel annehmen oder liefern müssen. Dies bedeutet, dass Future-Kontrakte ein Endfälligkeitsdatum haben, an dem der Kontrakt, also das einzelne Future-Geschäft, ausläuft. Am Ende dieser Laufzeit steht bei Waren-Futures in der Regel die Lieferung. Bei unserem DAX ist dies nicht möglich, so dass hier ein sogenanntes Cash Settlement erfolgen würde. Dies bedeutet, dass am Ende der Future-Laufzeit ein Barausgleich erfolgen würde. Barausgleich zwischen Kauf- bzw. Verkaufskurs und Schlusskurs zum Stichtag – erinnert Sie das nicht an den CFD?

Auch Futures werden auf Margin, also auf Sicherheitsleistung, gehandelt. Es wird also, um einen Future-Kontrakt zu kaufen, nur ein Bruchteil der Summe benötigt, die ein DAX-Kontrakt wirklich wert ist.

Der Wert eines DAX-Kontraktes ergibt sich aus dem Punktestand des DAX-Futures multipliziert mit dem Punktwert. Der Punktwert beim DAX beträgt 25 Euro.

Machen wir ein Beispiel. Der DAX hat heute die 10.000 Punkte gezeigt. Dies ist für unser Beispiel ideal, da es sich sehr leicht rechnen lässt. Denn wir nehmen die 10.000 Punkte und multiplizieren diese mit dem Punktwert von 25 Euro.

Punktestand (10.000) x Punktwert (25 Euro) = 250.000 Euro

Damit hat unser DAX-Future-Kontrakt einen Wert von 250.000 Euro. Die Margin-Anforderungen liegen jedoch »nur« bei 15.000 bis 20.000 Euro, je nach Broker und Punktestand des Futures. In der Regel muss der Kunde beim Future tatsächlich nur die von der Eurex verlangte Margin je Kontrakt hinterlegen.

Nun ist es beim DAX-Future so, dass sich die Finanzierungskosten gen Ende der Kontraktlaufzeit verringern. Dies führt dazu, dass sich zwischen DAX-Future und DAX-Kasse zu Beginn der Laufzeit eines neuen Kontrakts eine größere Differenz ausbildet als zum Ende des Kontrakts. Da nähern sich Future-Preis und Kassa-Preis immer mehr an. So lässt sich die Differenz zwischen DAX-Kasse und DAX-Future erklären. Am Verfallstag müssen sich der Future und der Dax Index identisch verhalten, da sie ja ein und dasselbe Produkt darstellen, eben nur synthetisch.

Beim CFD sieht es schon wieder anders aus. Diesen kann ich sowohl auf die Kasse als auch auf den Future preisen. Einige Broker bieten sogar noch eine weitere Auswahlmöglichkeit. Dort kann ich dann auch auswählen, auf welches Produkt im DAX ich genau handeln möchte, Future oder Kasse.

EuroStoxx

Wie ich berichtete, ist der DAX eines der beliebtesten Produkte der deutschen Trader. Dies ist paradox. Denn die gleichen Trader, die mir erzählen, dass sie den DAX bevorzugt handeln, erzählen mir oft im gleichen Atemzug, dass der DAX sehr schwer zu handeln sei, da er sehr volatil sei, sprich, schnelle und große (von der Punktzahl gemessene) Bewegungen zeigen würde.

Für mich stellt sich dann immer die Frage, warum ich mir als Trading-Anfänger gleich einen so komplexen Markt aussuchen muss. Es gibt doch viele nette Alternativen. So ist zum Beispiel der EuroStoxx 50 eine schöne Trading-Variante.

Kurz zur Unterscheidung. Der EuroStoxx 50 (FESX als Future) ist der Aktienindex der 50 größten börsennotierten Unternehmen der Eurozone.

Der StoxxEurope 50 (SX5P als Future) dagegen ist der Aktienindex der 50 größten europäischen börsennotierten Unternehmen, also inklusive Großbritannien und der Schweiz. Ein kleiner, aber feiner Unterschied.

Nehmen wir den EuroStoxx 50 als Beispiel. Dieser bildet die Bewegungen des DAX oft sehr gut nach und spiegelt damit die Volatilität des DAX fast identisch nach. Für mich ist dieser Markt daher eine schöne Alternative zum DAX. Ein Blick hierauf könnte sich lohnen. Gerade als Anfänger sollte ich nicht auf die volatilsten Märkte aufspringen, kann ich im EuroStoxx 50 mein Risiko viel besser adjustieren. Denn die Kapitalintensität beim DAX entspricht aktuell bei einem Kontrakt circa 275.000 Euro. Beim EuroStoxx 50 lediglich 35.000 Euro.

Der Broker ist gegen mich!

Auf Seminaren und Vorträgen höre ich von CFD-Anfängern und oft auch von Fortgeschrittenen, dass der Broker gegen sie arbeite. Der Broker würde Stoppkurse abholen oder Take-Profits nicht auslösen. Und das ganz oft nur wegen eines Punktes oder Pips.

Sehen wir jetzt einmal von einer Preisstellung ab, die nichts mit dem wirklichen Kurs des Underlyings zu tun hat. Welche Ursachen kann es dann noch haben, dass eine Order wegen ein oder zwei Punkten oder Pips nicht ausgeführt wird?

Oft sind sich die Trader nicht im Klaren, dass es Geld- und Brief-Kurse gibt. Also einen Preis, wenn ich das Produkt kaufe und einen Kurs, wenn ich das Produkt verkaufen möchte. Die Differenz zwischen den beiden Preisen nennt sich Spread.

Schematische Darstellung eines Order-Fensters mit Geld- und Briefkurs; hieraus lässt sich der Spread errechnen

(Bild: Schematische Darstellung eines Order-Fensters mit Geld- und Briefkurs; hieraus lässt sich der Spread errechnen.)

Nun ist es zum Beispiel so, dass der Trader in einer Long-Position investiert ist. Sein Chart-Tool ist so eingestellt, dass dort Briefkurse angezeigt werden. Nehmen wir obiges Orderfenster als Beispiel. Der Trader hat seinen Take-Profit auf 10.001 Punkte gelegt. Da das Charting-Tool auf Briefkurs eingestellt ist, bekommt er dort 10.002 Punkte angezeigt. Der Take-Profit wird jedoch nicht getroffen. Warum? Hieraus lässt sich der Spread errechnen sehen, liegt der Geldkurs jedoch »nur« bei 10.000 Punkten. Da die Long-Position per Geld-Kurs geschlossen wird, konnte diese den Take-Profit nicht erreichen und hat somit nicht ausgelöst. Wenn der Markt dann wieder nach unten abdreht, ist der Trader häufig der Meinung, dass der Broker seine Order absichtlich – wegen eines Punktes – nicht ausgeführt hat.

Oft lassen sich solche Missverständnisse klären. Sprechen Sie Ihren Broker in solchen Fällen an. Es ist jedoch häufig zu beobachten, dass viele Trader mit zu wenig Produkt- und Sachwissen an das Trading herangehen.

Fazit

Eine treffende Bezeichnung für den CFD-Markt wäre auch der »Terminmarkt für Privatkunden«. Denn mit CFDs steht eine große Produktwelt offen, ähnlich den Future- und Aktienmärkten. Oft werden die Produkte aus rechtlichen Gründen anders bezeichnet. So ist die Abkürzung GER30 beispielsweise die gängige Bezeichnung für einen CFD auf den DAX.

Scroll to Top