
Was ist ein Forex CFD?
Bei Forex (Devisenmarkt) handelt es sich um einen globalen Marktplatz, auf dem Währungen gekauft und verkauft werden. Dieser Markt ist 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche geöffnet und besteht aus einem Netzwerk komplexer Finanzsysteme. Wie beim Aktienhandel versuchen Händler, die Preisbewegung eines Währungspaares auszunutzen, um Renditen zu erzielen. Für den Wert einer Währung sind Angebot und Nachfrage sowie eine Reihe von wirtschaftlichen und politischen Faktoren ausschlaggebend.
Ein CFD (Contract for Difference) ist ein Finanzprodukt, mit dem Händler auf die Kursentwicklung verschiedener Vermögenswerte wie Währungen, Aktien, Rohstoffe und Indizes spekulieren können. Mittels eines CFDs schließen Händler einen Vertrag mit einem Broker ab, der ihnen den Austausch der Wertdifferenz eines Vermögenswerts zwischen dem Zeitpunkt, an dem der Vertrag eröffnet und dem Zeitpunkt, an dem er geschlossen wird, ermöglicht.
Bei einem Forex CFD handelt es sich also einfach um eine Art Derivatkontrakt mit dem Währungspaar, wie z. B. EUR/USD, GBP/USD oder USD/JPY als Basiswert.
Wie funktionieren Forex CFDs?
Bevor man eine CFD-Position für ein beliebiges Währungspaar eingehen kann, muss man zunächst ein CFD-Handelskonto bei einem Broker eröffnen. Ist das Konto eröffnet, kann man eine Handelsposition mit dem Währungspaar USD/EUR eröffnen und die gewünschte Positionsgröße angeben. Darüber hinaus muss man sich hier für ein Short- oder Long-Position entscheiden.
Nach Positionseröffnung, verlangt der Broker üblicherweise die Hinterlegung einer Margin, also eines kleinen Prozentsatzes des gesamten Handelswerts. Diese Margin dient als Sicherheit und garantiert dem Händler genügend liquide Mittel, um mögliche Verluste zu decken.
Zur Berechnung des tatsächlichen Handelswerts werden der aktuelle Marktpreis des USD/EUR-Paares sowie der Handelsumfang und die vom Broker geforderte Margin herangezogen. Da das Währungspaar USD/EUR im Laufe der Zeit im Wert schwankt, ändert sich auch der Wert der Position des Händlers entsprechend.
Grundsätzlich kann die Eröffnung eines CFD-Kontrakts auf Währungen eine effektive Möglichkeit für Händler sein, auf die relative Stärke des US-Dollars gegenüber dem Euro zu spekulieren. Auf diese Weise können sie von den Preisbewegungen am Markt profitieren (oder verlieren!), ohne einen Basiswert zu besitzen. Genau das macht CFDs zu einem attraktiven Finanzprodukt für Händler mit kleinem Kapital.
Beispiel für eine Long-Position
Händler B. eröffnet ein CFD-Handelskonto und möchte eine Long-Position mit dem Währungspaar USD/EUR eröffnen. Der aktuelle Marktpreis des Paares liegt bei 0,94 (Stand: 16. Dezember), d.h. man braucht 0,94 Euro, um 1,00 US-Dollar zu kaufen. Händler B. Spekuliert auf eine Steigung (Long) des US-Dollars Kurses gegenüber dem Euro Kurs.
Händler B. schließt dann einen CFD-Kontrakt mit einer Standardposition, sprich 100.000 $ oder 940.000 Euro für das paar ab. Der Broker verlangt für diesen Handel eine Margin von 3%. Das heißt, Händler B. muss 3% des gesamten Handelswertes als Sicherheit hinterlegen. Die geforderte Margin liegt also bei 100.000 $ * 3% = 30.000 $.
Der Handel wird ausgeführt, wenn der Händler die geforderte Margin von 30.000 USD tilgen kann. Zu diesem Zeitpunkt gilt der Handel als „offen“, und der Wert der Position schwankt, wenn sich der Marktpreis des Paares USD/EUR ändert.
Nehmen wir an, dass der Wert des US-Dollars im Laufe der nächsten Tage gegenüber dem Euro steigt und der Marktpreis des Paares USD/EUR auf 1 ansteigt – normalerweise schwankt die Bewegung nicht so stark.
Um den Gewinn oder Verlust aus dem Handel zu berechnen, berechnet man die Differenz zwischen dem Kauf- und dem Verkaufspreis. In diesem Fall sind es 100.000 $ * 1 – 100.000 $ * 0,94 = 6.000 $ Rendite.
Beispiel für eine Short-Position
Händler A. möchte eine Short-Position für das Währungspaar USD/EUR eröffnen. Der aktuelle Marktpreis des Paares ist immer noch gleich bei 0,94. Händler A. Spekuliert auf einen möglichen Fall des US-Dollars Kurses gegenüber dem Euro und beschließt daraufhin eine Short-Position (auch Leerverkauf genannt) zu eröffnen.
Händler A. eröffnet eine Standardposition, die 100.000 $ oder 940.000 Euro entspricht. Jetzt verlangt der Broker eine Margin von 3 %, sprich 30.000 $ für diese eröffnet Position.
Weil es sich hier um eine Short-Position handelt, leiht sich Händler A. die Währung vom Broker zum Preis von 0,94. Wenn der Wert der Währung sinkt, kauft er sie zurück und zahlt dem Broker den geringeren Betrag, um von der Preisdifferenz zu profitieren.
Beispiel: Der US-Dollars Kurs fällt gegenüber dem Euro Kurs und der Marktpreis des Paares USD/EUR sinkt auf 0,7. Händler A. hat erfolgreich spekuliert und kauft bei dem Broker die Währung mit 0,7 zurück.
Um den Gewinn oder Verlust aus dem Handel zu berechnen, ist die erzielte Rendite die Differenz zwischen dem Verkaufs- und dem Ankaufspreis. So berechnet man sie:
(100.000 $ * 0,94) – (100.000 $ * 0,7) = 24.000 $.
Vorteile von Forex CFDs
Handeln mit Margin, vielfältige Marktzugänge, Flexibilität und das Potenzial für niedrigere Transaktionskosten. Das sind einige der Vorteile von Forex CFD’s
Das Highlight von CFDs ist der Handel mit einer geringen Margin. Anders ausgedrückt: Man muss nur einen kleinen Prozentsatz der eigentlichen Positionsgröße aufbringen und kann so größere Renditen erzielen. Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch größere Verluste und verpflichtet zu einem guten Risikomanagement.
In der Vergangenheit war es beim CFD-Handel möglich, mit einer Marge von nur 2 % zu handeln. Inzwischen liegt die Margin aufgrund von Regulierungsauflagen bei 3 % und kann je nach Broker bis zu 50 % betragen. Dabei gilt: Je niedriger die Margin, desto weniger Geld müssen Anleger für einen CFD-Handel ausgeben.
Forex CFDs bieten außerdem eine hohe Flexibilität, da man je nach Marktaussichten long oder short handeln kann. Man kann Geld verdienen, wenn der Basiswert im Wert steigt (Long-Position). Alternativ kann man gegen den Markt spekulieren und trotzdem einen Gewinn erzielen, wenn der Wert des Basiswerts sinkt (Short-Position).
Außerdem können Forex-CFDs im Vergleich zu anderen Handelsarten niedrigere Transaktionskosten aufweisen. Ein CFD verlangt dank niedriger Margin nur einen Teil der eigentlichen Positionsgröße. Das macht sie zu einer attraktiven Option für Händler, die ihre Kosten minimieren und gleichzeitig ihre Rendite maximieren wollen.
Nachteile von Forex CFDs
Forex CFDs sind ohne Zweifel ein verlockendes Finanzprodukt, das Händlern eine Chance auf hohe Renditen ermöglichen kann, doch Forex CFDs haben auch ihre Schattenseiten. Dazu gehören das potenziell höhere Risiko, der Einsatz von Hebeln und zusätzliche Gebühren.
Die Margin ist wie ein zweischneidiges Schwert, da Hebel nicht nur die Gewinne, sondern auch das Risiko erhöhen. CFD’s können mit Margin gehandelt werden und hier gilt: Je höher die Gewinnchance, desto höher die Verlustchance. Aus diesem Grund schreibt die Financial Industry Regulatory Authority (FINRA) in den USA eine Margin von 25 % für ein traditionelles Margin-Konto vor.
Man sollte sich als Händler immer über mögliche, wenn nicht sogar versteckte Gebühren eines Brokers informieren. Manche Finanzinstitute berechnen bei der Ausführung eines Handels eine Provision, aber die meisten profitieren durch den Spread (die Differenz zwischen dem Geld- und dem Briefkurs), der den Gewinn schmälern und die Kosten einer Transaktion erhöhen kann.
Fazit
Forex CFDs sind ein attraktives Finanzprodukt, mit dem Händler ein Chance auf hohe Renditen haben. Mittels Margin und Hebel kann fast jeder wie ein echter Wal (Großinvestor) handeln und auf die Märkte, egal ob Bullen- oder Bärenmarkt spekulieren. Aufgrund hoher Marktvolatilität und Verlustchance durch Margin und Hebel, sind Forex CFD mit Vorsicht zu genießen.
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