
CFD broker erklärt
CFD-Broker mit Sitz in Europa sind verpflichtet, nach den ESMA-Richtlinien zu arbeiten und von der lokalen Finanzaufsichtsbehörde reguliert zu werden. Denn der Handel OTC, Over The Counter, also direkt mit dem Broker, abspielt, ist die Wahl des Brokers, also Ihres Geschäftspartners, hierbei sehr wichtig.
Allzu schnell kommen jedem Bücherfreund die Erzählungen rund um Jesse Livermore in Erinnerung, als dieser von den Tricks der Bucket-Shop-Betreiber erzählt.
Ganz abwegig sind solche Gedanken nicht. Denn schaut man in das Kleingedruckte mancher Broker, mutet dies zum Teil sehr abenteuerlich an. So kann man zum Beispiel bei einem Anbieter lesen, dass alle Trades zu den Kursen eingegangen werden, die über die Plattform dieses Brokers angeboten werden. – Sie erinnern sich an die Einleitung. – So weit so gut, dies ist grundsätzlich nichts Schlechtes.
Dann geht es aber weiter. Denn die auf der Plattform dieses Brokers angebotenen Preise seien nicht identisch mit den Kursen für ähnliche Finanzinstrumente oder ihre Referenzgegenstände, die an einer Börse oder einem regulierten Markt gehandelt werden.
Ich möchte hierüber jetzt keine Wertung abgeben. Wer sein Geld an die Finanzmärkte bringt, sollte selbständig genug sein, um zu wissen, ob er sich auf solche Geschäftsbedingungen einlassen möchte oder nicht.
Aber ich kann die Kritiker des CFD-Handels sehr gut verstehen, die aufgrund solcher Bedingungen anführen, dass ein CFD-Broker jeden Preis stellen könne, den er möchte. Ob dieses Werturteil nun zutrifft oder nicht, hilfreich für einen transparenten Handel von CFDs dürften solche Geschäftsbedingungen wohl kaum sein.
Immerhin muss man dem Broker aus obigem Beispiel zugutehalten, dass er ehrlich ist. Der Kunde kann nicht behaupten, dass er nicht wüsste, zu welchen Preisen er handeln würde. Und damit nicht genug. Der Broker liefert im nächsten Satz auch gleich die Bedingung dafür, warum er die Kurse stellt, wie er sie stellt. Nämlich, damit er Gewinn (aber auch Verlust!) erzielen kann. Vergewissere dich, dass du dir der Risiken bewusst bist, die mit dem Handel mit CFDs verbunden sind.
Die Börse und OTC
Wie Sie sehen, spielt der Broker beim CFD-Handel eine entscheidende Rolle. Lassen Sie mich noch einmal kurz erklären, warum das so ist. Sie haben eingangs schon gelesen, dass CFDs nicht an einer Börse gehandelt werden, sondern OTC, also zu »Neudeutsch« Over the Counter. Um dies richtig zu verstehen, sollte man sich den Unterschied zwischen OTC und der Börse einmal verdeutlichen.
Nach der Definition in § 2 des Deutschen Börsengesetzes, ist eine Börse eine (teilrechtsfähige) Anstalt des öffentlichen Rechts, die multilaterale Handelssysteme regelt und überwacht. Und in dieser Aussage liegt auch schon der entscheidende Punkt.
Börsen regeln multilaterale Systeme.
Multilateral bedeutet in diesem Zusammenhang, dass viele Marktteilnehmer auf diesem Marktplatz agieren. Sie haben viele Marktteilnehmer mit unterschiedlichen Marktmeinungen. Sie haben eine Gruppe, deren Marktmeinung ist, dass die Kurse weiter steigen werden, und die deshalb Kaufaufträge platziert. Dann haben Sie die andere Gruppe, deren Marktmeinung es ist, dass die Kurse fallen werden, und die deshalb Verkaufsaufträge platziert. Die Aufgabe der Börse ist es nun, diese beiden Grup- pen zusammenzubringen. Und zwar nicht mit dem Ziel, dass die Orders der einzelnen Gruppen bestmöglich ausgeführt werden, sondern mit dem Ziel, die Gruppen so zu matchen, dass der größtmögliche Umsatz mit der geringsten Abweichung zum letzten Preis erzielt werden kann. Denn eine der Aufgaben der Börse ist es, für den Handel und damit für die größtmögliche Liquidität zu sorgen.

(Bild: Vereinfachte schematische Darstellung der Funktionsweise eines multilateralen Handels- systems, sprich: der Börse)
Im oben genannten Beispiel kann es also sein, dass Käufer 1 100 Daimler-Aktien zum Preis von 50 Euro kaufen möchte. Verkäufer 4 möchte für seine Daimler Aktien mindestens 50 Euro erhalten. Wenn nun der zuständige Händler an der Börse den Preis für die Daimler-Aktie mit 50 Euro ermittelt und Käufer 1 mit Verkäufer 4 zusammenbringt, hat dies zur Folge, dass die Aktien von Verkäufer 4 auf Käufer 1 übergehen.

(Bild: Schematische Darstellung von Kauf und Verkauf an der Börse)
Der Kauf und Verkauf der Aktien erfolgt zwischen dem Verkäufer 4 und dem Käufer 1. Die Börse nimmt nur eine vermittelnde Position ein und bringt die beiden Interessen von Käufern und Verkäufern zusammen.
Ein OTC-Geschäft funktioniert dagegen ganz anders. Denn ein OTC-Geschäft bei CFDs ist nicht multilateral, es tummeln sich dort also nicht viele Marktteilnehmer, sondern immer nur zwei Parteien. In unserem Fall der Kunde und der Broker.

(Bild: OTC-Handel mit CFDs nur zwischen Broker und Kunden)
Dementsprechend findet also auch keine Preisfindung wie bei der Börse statt, indem nämlich die Schnittmenge des größtmöglichen Umsatzes zur Preisfindung führt.

(Bild: Bei CFDs kommt die Preisfindung nicht durch Angebot und Nachfrage bezüglich der CFDs zustande)
Es ist auch nicht so, dass Sie, wenn Sie 100 Aktien CFDs kaufen möchten, diese von einem anderen CFD-Kunden erhalten und Ihr Broker nur vermittelt. Vertragspartner, mit dem Sie Ihr Geschäft eingehen, ist und bleibt immer Ihr Broker.

(Bild: Beim CFD-Handel finde§1t kein Übergang der CFDs vom einen zum anderen Kunden statt)
Der Broker
Schauen wir uns nun einmal den Broker etwas genauer an. Von der Definition her ist der Broker etwas ganz Einfaches. Der Broker führt für Sie als Kunden Kauf- und Verkaufsaufträge aus.
Am besten erschließt sich die Funktion des Brokers am Beispiel des Aktien-Kaufes. Sie als »Privat-Kunde« können nicht einfach an die Börse nach Frankfurt oder Stuttgart gehen und dort zum Beispiel zehn Daimler-AG-Aktien kaufen. Dies lässt sich dadurch erklären, dass damals, als sich die Handelsplätze und Börsen entwickelten, dort zuerst nur Kaufleute tätig waren. Unter den Kaufleuten herrschten besondere Gepflogenheiten und schärfere Regeln, die aber ein jeder Kaufmann kannte und um deren Einhaltung er sich kümmerte. Da die Geschäfte an einem Handelsplatz schnell vonstattengehen und mit dem eingegangenen Geschäft.
Stellen Sie sich das Beispiel vor, das man aus unzähligen Filmen kennt. Jemand betritt ein Auktionshaus, sieht dort einen Bekannten in der ersten Reihe sitzen, winkt diesem zu und hat in dieser Sekunde den Zuschlag für den millionenschweren Picasso erhalten. Jetzt beginnt ein großer Streit, ob das Bild nun per Auktionszuschlag verkauft wurde oder nicht. Im letzteren Falle müsste man das Geschäft sogar rückabwickeln. Um solche Streitigkeiten zu vermeiden, verlangt man dem Teilnehmer am direkten Börsenhandel (oder auch dem direkten Teilnehmer am Interbankenmarkt) eine gewisse Sachkunde und Zuverlässigkeit ab.

(Bild: Weg der Order an die Börse)
Im hier genannten Beispiel für den Aktienkauf kann der Broker Ihre Hausbank oder aber auch ein spezialisiertes Wertpapierhandelshaus sein.
Jetzt ist es im CFD-Bereich so, dass wir keine Börse haben. Dennoch brauchen Sie einen Broker, der Ihre Kauf- und Verkaufsorders entgegennimmt und auch ausführt. Er ist Ihr Handelspartner.
Der aufmerksame Leser wird sich nun fragen, wie denn ein Handel stattfinden kann, wenn es keinen Handelsplatz, also keine Börse gibt.

(Bild: Missing Link, CFD-Broker und die Börse)
Da es sich beim Handel mit CFDs nicht um den Handel im Primärmarkt dreht, sondern um den Handel in einem Derivat, also einem Produkt, das den Primärmarkt nur abbildet, benötigen wir nicht unbedingt eine Börse.
Damit aber dennoch ein Handel stattfinden kann, bereitet der Broker den Markt für den Kunden. Denn nichts ist schlimmer, als wenn Sie ein Produkt gekauft haben, dieses entwickelt sich in Ihre Richtung, Sie möchten dann den Gewinn realisieren und es findet sich kein Käufer für das Produkt. Sie kommen also aus dieser Position nicht mehr heraus.
Aus diesem Grund verpflichtet sich der CFD-Broker, Ihnen die bei ihm gekaufte CFD-Position wieder abzunehmen und somit die Position für Sie zu schließen. Der CFD-Broker übernimmt die Gegenseite, er schafft also eine Art künstlichen Markt, damit der Handel in beide Richtungen jederzeit möglich ist.

(Bild: Ein CFD-Broker bereitet einen »künstlichen« Markt; er ist Market Maker)
Der CFD Broker und meine Order
Wenn es nun, wie wir gesehen haben, keine Börse für CFDs gibt, an der eine Preisfeststellung durch Angebot und Nachfrage stattfindet, was passiert dann eigentlich mit der Order, die ich beim Broker aufgegeben habe?
Hierzu muss ich mir aber noch einmal die Struktur des CFD klarmachen. Der CFD ist ein synthetisches Produkt. Es findet sozusagen eine Spekulation statt, die nur die Differenz der Kursbewegung zwischen Einstieg in den Trade und Ausstieg aus dem Trade betrifft.
Ab dem Einstieg des Kunden bis zum Schließen der Position geht es lediglich um die Kursdifferenz.

(Bild: Schematische Darstellung des Kaufs eines CFD. Entscheidend ist lediglich die Entwicklung ab Einstieg bis zum Schluss der Position.)
CFD-Broker profitieren so oder so von den Spreads und der Broker ist deine Gegenpartei.
Im Rückschluss würde dies bedeuten, dass ein Broker nur dann eine Chance hat zu überleben, wenn die Mehrzahl seiner Kunden, bezogen auf die Positionen, falschliegt. Denn der Verlust des Kunden wäre der Gewinn des Brokers.
Dieses Geschäftsmodell kann jedoch nicht aufgehen, denn wenn der Kunde auf Dauer verliert, gehen dem Broker irgendwann die Kunden aus und er kann seinen Geschäftsbetrieb einstellen.
Wie kann dieses Modell dann überhaupt funktionieren? Denn der Broker geht mit jeder Position, die der Kunde eröffnet, ein Risiko ein.

(Bild: Das Risiko des Brokers ist der Gewinn des Kunden)
Das Risiko des Brokers ist, dass der Kunde mit seiner Markteinschätzung richtigliegt. Dies ist aber gleichzeitig auch das Risiko des einzelnen Kunden. Denn liegen viele Marktteilnehmer mit ihrer Entscheidung richtig, und der Broker damit auf der falschen Seite, bedeutet dies, dass dem Broker über kurz oder lang die Liquidität ausgeht und er insolvent wird. Damit ist auch die Einlage des Kunden in Gefahr.
Daher wäre es erstrebenswert, wenn der Broker das Risiko, das er sich aus dem Geschäft mit dem Kunden auflädt, an einen anderen abgibt, der Broker also aus dem Risiko herausgehen würde. Dies hätte den Vorteil, dass der Broker nicht mehr gegen den Kunden spekuliert, denn die Position ist in beide Richtungen abgesichert. Somit könnte dem Broker der Ausgang des Geschäftes egal sein. Sprich: es spielt für den Broker hinsichtlich dieser Position keine Rolle mehr, ob der Kunde auf der richtigen oder auf der falschen Seite steht. Der Broker ist nach Abgabe der Position so- zusagen neutral.

(Bild: Der Kunde gibt dem Broker das Risiko auf, dass er Gewinne macht, und erhält hierfür das Risiko, dass er als Kunde mit seiner Meinung falschliegt. Der Broker sollte sowohl das Gewinn- als auch das Verlustrisiko abgeben.)
Doch wie funktioniert das im Tagesgeschäft? Wie immer gibt es einen wünschenswerten Weg und viele Mischformen davon. Lassen Sie uns mit dem Idealfall beginnen.
Der Idealfall
Beginnen wir wieder mit dem einfacheren Fall des Aktien-CFD. Stellen Sie sich vor, dass der Kunde 1.000 Aktien-CFDs auf die Daimler-AG-Aktie kauft.
Der Broker ist bestrebt, sein Risiko abzugeben, und verkauft dieses daher an einen sogenannten Liquidity-Provider. Dies ist nichts anderes als zum Beispiel eine Bank, die dem Broker das Risiko abkauft.

(Bild: Der Broker verkauft sein Risiko an einen Liquidity-Provider)
Im Idealfall wird die Order des Kunden direkt an den Liquidity-Provider durchgeleitet. Dieser kauft in dieser Sekunde dann die 1.000 Stück der Daimler-AG-Aktie auf Xetra und schließt damit die Position. Für den Bro- ker ist es jetzt unerheblich, ob die Daimler-Aktie steigt oder fällt und damit entfallen auch jegliche Anreize gegen den Kunden zu handeln. Der Broker hat sein Geld über eine Ausführungsgebühr verdient und ist damit zufrieden. Dadurch, dass der Broker kein Risiko mehr hat, kann er nicht mehr gewinnen als diesem Kunden in Rechnung gestellte Kosten, aber auch nicht mehr verlieren. Seriöse Broker gehen so vor.

(Bild: Im Idealfall wird die Order des Kunden zum Liquidity-Provider durchgeleitet. Dieser kauft in der gleichen Sekunde die Aktien auf Xetra.)
Mit dem Kauf der Aktien auf Xetra ist die Position für den Broker und den Liquidity-Provider geschlossen, da weder der Broker noch der Liquidity-Provider ein Risiko mit der Position tragen. Die weitere »Kurs«-Entwicklung des CFD ist gedeckt. Der Broker trägt kein Risiko mehr. Er ist raus aus dem Risiko.

(Bild: Mit dem Weiterleiten der Position an den Liquidity-Provider ist der Broker aus dem Risiko raus. Der Kunde steht für die Verluste gerade, die eröffnete Position auf Xetra zahlt dem Broker die Ge- winne des Kunden.)
Der Broker hat damit nur noch die Rolle eines Maklers. Sollte die eröffnete Position Verluste einfahren, steht das Depot des Kunden als Sicherheit zur Verfügung. Sollte die Position dagegen Gewinne machen, steht hierfür die real eröffnete Aktienposition zur Verfügung. Der Broker hat damit eine neutrale Position und die weitere Kursentwicklung kann ihm eigentlich egal sein.
Das »Durchleiten« zum Liquidity-Provider und das sofortige Eingehen des »realen« Geschäftes stellt bei liquiden Aktien, wie einer Daimler AG, kein Problem dar. Das dürfte ohne Zeitverzögerung funktionieren. Bewegt sich der Trader jedoch in einem etwas illiquideren Markt, kann es passieren, dass nach dem Drücken des Order-Buttons ein kurzer »Freeze« erscheint. Das heißt, es dauert etwas, bis die Orderbestätigung erscheint. Grund hierfür könnte sein, dass der Broker oder der Liquidity-Provider versucht, sich an der Börse mit diesem Wert einzudecken. Erst nachdem er den Wert erhalten hat, kommt für den Broker-Kunden die Bestätigung. Hat der Broker oder der Liquidity-Provider den Wert nicht erhalten oder haben sich die Quotes verändert, dann kommt die Meldung, dass die Order nicht ausgeführt werden konnte.
Nun ist es aber oft so, dass der CFD-Trader, also der Kunde des Brokers nicht 1.000 CFDs auf eine Aktie kauft. Oft wird die Ordergröße nur ein paar Stück oder ein paar hundert Stück betragen. Was passiert dann?
Bündeln oder Poolen der Orders
Wenn kleine Ordervolumina auflaufen, dann werden diese nicht sofort an einen Liquidity-Provider abgetreten. Denn dafür wären die Kosten zu hoch. Daher ist es eine gängige Praxis, die Orders zu sammeln und erst ab einem bestimmten Volumen diese dann gebündelt als Paket an den Liquidity-Provider abzugeben.
Nehmen wir als Beispiel wieder die Daimler-AG-Aktie respektive den CFD auf diese Aktie. Angenommen das Volumen zur Weitergabe liegt beim Broker bei 10.000 Stück. Dann werden die Orders so lange gesam- melt, bis die 10.000 voll sind. Dann wird das ganze Paket durchgereicht. Dies verringert die Kosten des Brokers für sein Risikomanagement enorm.
Ob der Wert bis zur Weitergabe als Paket ein wenig schwankt, fällt für den Broker nicht so sehr ins Gewicht. Denn die Broker liegen einmal in einem Wert etwas hinten und im nächsten Wert wieder etwas vorne. Das Ganze läuft dann auf eine Art Mischkalkulation hinaus. Aber vergessen wir nicht, der Idealfall wäre, dass die Position eins zu eins an den Liqui- dity-Provider abgegeben wird. Die zweitbeste Variante wäre das Bündeln zum Paket und die anschließende Weitergabe.
Gewinne des Brokers
Die Broker sprechen ungern darüber, dass sie Gewinne machen, und der Anleger hätte es am liebsten, wenn er für seine Order keinen Cent bezahlen muss. Aber dass ein gebührenfreies Modell nicht funktioniert, haben wir in der Vergangenheit gesehen. Ein »Zero-Spread-Modell« führt oft zuerst zur finanziellen Schieflage des Brokers und dann zur Zahlungsunfä- higkeit. Denn auch ein Broker muss seine Gehälter bezahlen. Ich erwarte ja schließlich, dass sich bei meinem Broker auch jemand um mein Anliegen kümmert, wenn ich ihn kontaktiere. Ich erwarte, dass meine Orders ordnungsgemäß ausgeführt werden und dies nicht durch Personalmangel ins Stocken gerät. Eventuell wäre es auch hilfreich, wenn das Personal des Brokers ordentlich geschult ist und dies auch bleibt.
Daneben wäre es schön, wenn der Broker technisch auf dem neusten Stand wäre, ich eine vernünftige Handelsplattform zum Traden zur Verfügung gestellt bekomme und er mir noch die eine oder andere Schulung zu Produkten oder Handelstechniken anbieten würde.
All dies kostet Geld. Und Sie bezahlen es. Der Broker kann folgendermaßen an Ihren Trades verdienen:
Spread: Der Spread ist der Kursunterschied zwischen Kauf und Verkaufskurs. Einfachstes Beispiel, um sich dies zu verdeutlichen, ist die aus früheren Tagen bekannte Wechselstube. Sie ist heute im Euro-Raum selten anzutreffen, wer aber eine Reise zum Beispiel nach Großbritannien unternimmt, sieht an jeder Ecke eine dieser Wechselstuben. Auf einer Tafel sind dort immer zwei Preise angeschrieben. Ein Buy, also ein Kurs, zu dem fremde Währungen angekauft werden, und ein Sell, also ein Kurs, zu dem fremde Währungen verkauft werden. Der Unterschied zwischen den beiden Kursen ist der Spread.
Und genauso verhält es sich an den Finanzmärkten. Sie haben einen Kurs, zu dem Sie Ihr Finanzinstrument kaufen oder verkaufen können. Die Differenz zwischen diesen beiden Kursen ist der sogenannte Spread.
Auf viele Währungs-, Rohstoff oder Aktienindizes-CFDs ist lediglich die Differenz zwischen dem Kauf und dem Verkaufspreis an den Broker abzuführen.
Stellen Sie sich vor, der DAX-CFD stünde bei 9.400,85 Punkten. Dann stellt sich schon die erste Frage, meine ich den Kurs auf der Geld- oder auf der Brief-Seite? Also den Kauf oder
Verkaufskurs. Nehmen wir an, wir sprechen von der Brief-Seite. Nehmen wir weiter an, wir würden für unseren DAX-CFD einen Spread von 1,5 Punkten bezahlen, dann hätten wir auf der Geld-Seite lediglich 9.398,35 Punkte. Die Differenz zwischen beiden Werten ist der Spread.
Rein theoretisch betrachtet, wenn ich das Geschäft in der gleichen Sekunde eröffnen und schließen würde, würde ich zu 9.400,85 Punkten kaufen und zu 9.398,35 verkaufen. Bei einem CFD hätte ich damit, obwohl sich der Preis nicht bewegt hat, einen Verlust von 1,50 Euro ge- macht. Diese 1,50 Euro sind der Gewinn des Brokers.
Spread und Kommission (Entgelt)
Anders verhält es sich bei unserem Beispiel mit der Beiersdorf-AG-Aktie, die wir als CFD handeln. Nehmen wir an, der Geldkurs liegt bei 70,81 Euro und der Briefkurs bei 70,85 Euro. Wollten wir den CFD kaufen, müssten wir 70,85 Euro bezahlen; würden wir in der gleichen Se- kunde verkaufen, bekämen wir dann 70,81 Euro dafür. Der Spread beträgt in diesem Falle 4 Euro-Cent.
Hiervon kann oder möchte unser Broker nicht leben. Deshalb erhebt er noch zusätzlich zum Spread ein weiteres Entgelt, das auch oft Kommission genannt wird. Dieses schwankt von Broker zu Broker und entspricht ungefähr dem, was der Kauf von Aktien an Kosten verursachen würde. Berechnet werden diese Kosten für den sogenannten Half oder Round-Turn.
Ein Half-Turn bezeichnet entweder den Kauf oder Verkauf eines Finanzproduktes, der Round-Turn dagegen sowohl den Kauf und Verkauf insgesamt. In der Vielfalt der Kostenmodelle gibt es viele Varianten. Von prozentualen Kosten, die jedoch einen Mindestbetrag übersteigen müssen, bis hin zum »Flat-Rate-Modell« für den Half-Turn.
Der Broker verdient hierbei sowohl an dem Spread, der im Aktienbeispiel aber wesentlich geringer ausfällt als beim Aktienindex, und zusätzlich noch an der Kommission.
Weitere Optionen
Es gibt aber noch eine zusätzliche Möglichkeit, wie der Broker an einem CFD-Geschäft verdienen kann. Ist die Kursversorgung, die mir der Broker liefert und mit der er die Geschäfte abrechnet, nicht identisch mit dem Marktpreis, habe ich praktisch keine Handhabe zu kontrollieren, ob mein Geschäft nun zum »richtigen« Preis ausgeführt wurde. Hierin könnte eine Möglichkeit liegen, wie der Broker weitere Gewinne generieren kann.
Wenn der Broker zum Beispiel bei Aktien-CFDs, die über die Hauptversammlung short gehalten werden, selbst keine Aktienleihe vollzieht, das zugrunde liegende Geschäft also nicht eins zu eins nachbildet, hat er die Möglichkeit, die vom Kunden zu zahlende Dividende als einen zusätzlichen Gewinn einzubehalten.
Hier stellt sich dann die Frage, warum ein Broker das zugrunde liegende Geschäft nicht eingehen sollte. Offizielle und aktuelle Zahlen dazu, wie lange ein CFD-Konto am Markt besteht, konnte ich bei den Recherchen zu diesem Buch nicht auftreiben. Auf was ich jedoch gestoßen bin, ist eine kleine Anfrage einzelner Abgeordneter und der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN aus dem Jahre 2008, 51 die sich mit dem Thema CFDs beschäftigte. In der Stellungnahme der Bundesregierung 52 auf die Frage 5, wie lange denn ein CFD-Konto im Durchschnitt bestehen würde, führt diese an, dass bei Konten, bei denen das Trading-Kapital zwischen 3.000 und 5.000 Euro betrage, das Konto nach einem halben bis einem Jahr einen inaktiven Status aufweisen würde. Bei größeren Konten ab ca. 5.000 Euro sei dies nach etwa drei Jahren der Fall. Es sei zu vermuten, dass der inaktive Zustand der Konten mit dem Totalverlust des eingezahlten Trading-Kapitals zusammenhängen könnte.
Diese Zahlen decken sich mit dem, was man vom Hörensagen so kennt. Nur etwa 10 bis 20 Prozent aller privaten Trader seien dauerhaft erfolgreich. Das würde für einen Broker bedeuten, dass er bei einigen CFD-Geschäften kein »Grundgeschäft« ausführen muss, da der Trade eh ins Minus läuft. Dies wäre für den Broker sozusagen ein Free Lunch, also ein feines Zusatzeinkommen.
Jetzt müssen Sie sich die Frage stellen, ob Sie bei einem Broker sein wollen, der aus dem Risiko geht oder nicht. Bleibt der Broker im Risiko drin, gibt die Position also nicht weiter. CFD-Broker profitieren so oder so von den Spreads und der Broker ist deine Gegenpartei. Aus meiner Sicht besteht hierbei ein Interessenkonflikt. Und da ist jeder Trader selbst gefragt. Möchte er bei einem Broker sein, der gegen ihn spekuliert, oder bei einem Broker, der die Position abgibt und sich damit sozusagen neutral stellt?
Broker müssen Gewinne erzielen, um einen angemessenen Personalstandard und eine funktionierende und zeitgemäße Infrastruktur anbieten zu können, damit mein Konto gut geführt wird und meine Trades richtig ausgeführt werden. Gewinne zu erzielen ist legitim. Als Kunde profitiere ich von einer vernünftigen Handelsplattform, die auf dem neuesten Stand der Technik sein sollte und von weiteren Aktionen des Brokers, wie zum Beispiel dem Angebot von Aus-, Fort- und Weiterbildungen.
Ob der Broker das Grundgeschäft wirklich eingeht oder nicht und sich hierdurch einen »Zusatzverdienst« sichert, könnte mir auf den ersten Blick eigentlich egal sein, solange die Ausführung meiner Trades stimmt. Jedoch sollte ich mir überlegen, ob ein Broker eine solche Handlungs- weise lange durchhalten kann und ob mein Geld bei einem solchen Bro- ker wirklich gut aufgehoben ist.
Ein Market Maker
Bei CFDs spielen Market Maker und DMA eine wichtige Rolle. Der Begriff des Market Makers ist oft negativ besetzt und in Diskussionen mit Tradern wird oft klar, dass der Begriff des Market Makers nicht richtig verstanden wurde. Denn eigentlich ist ein Market Maker nichts anderes als, wie der übersetzte Name schon sagt, einer, der einen Markt zur Verfügung stellt. Dies erfolgt dadurch, dass er regelmäßig Kurse für den Kauf und Verkauf eines Finanzinstrumentes stellt. Er führt dem Handel sozusagen Liquidität zu und schafft damit eine Basis für den Handel.
Hierzu müssen Sie sich erst einmal klar werden, wie eigentlich die Börse funktioniert. Nehmen wir hier als Beispiel den Future-Handel auf den DAX (FDAX). Stellen Sie sich vor, Sie gehen einen Future-Kontrakt im DAX long, sprich Sie kaufen einen DAX-Future. Dieser steigt nun um zehn Punkte und Sie möchten Ihren Gewinn, in diesem Falle 250 Euro, realisieren und wollen den Future wieder verkaufen. Hierfür benötigen Sie selbstverständlich eine Gegenpartei, die bereit ist, Ihnen den Future zu dem gestiegenen Preis abzukaufen. Das heißt, Sie benötigen einen Käufer, der die Marktmeinung hat, dass der Preis weiter steigt und es jetzt ein guter Zeitpunkt ist, um in den Markt einzusteigen. Beim FDAX stellt dies sicher kein Problem dar. Am heutigen Tage wurden knapp 115.000 Kontrakte mit einem Settlement-Wert von ca. 27 Milliarden Euro gehandelt. Auf den Durchschnitt heruntergerechnet bedeutet dies: Bei ei- nem Handelstag im FDAX (8 bis 22 Uhr) sind dies mehr als zwei Kontrakte je Sekunde, die gehandelt werden. Es handelt sich also um einen sehr liquiden Markt, bei dem sich immer Käufer und Verkäufer finden werden. Denn ohne einen Käufer zu haben, können Sie Ihren Long-Kontrakt nicht verkaufen! An der Börse benötigen Sie immer einen Gegenpart, der bereit ist, Ihnen Ihre Position abzunehmen. Ob dies eine Long- oder eine Short-Position ist.
Vergessen Sie aber nicht, der FDAX ist auch der Markt, in dem sich die Profis bewegen. Unter einem Konto mit 50.000 Euro sollten Sie erst gar nicht darüber nachdenken, den FDAX handeln zu wollen. Aber gerade hier kommen ja die CFDs ins Spiel. Mit CFDs ist es möglich, selbst mit einem kleineren Konto an den Marktbewegungen zu partizipieren. Aber Sie handeln nicht an der Börse. Sie haben nicht die hohe Liquidität wie beim FDAX an der Eurex. Es gilt aber auch hier, dass Sie einen Käufer und einen Verkäufer für Ihre Position benötigen. Stellen Sie sich vor, Sie sind mit einem CFD in den DAX eingestiegen, dieser macht die oben nannten zehn Punkte und Sie sind damit zufrieden. Jetzt möchten Sie Ihre 10 Euro »Gewinn« realisieren. Allerdings ist der CFD-Markt nun nicht gerade der Markt der Profis aus Fonds, Versicherungen oder Profitradern der Banken, die sekündlich Umsatz generieren. Es findet sich also in dieser und den nächsten Sekunden gerade kein Käufer, der bereit ist, Ihnen Ihren CFD abzukaufen. Sie können daher Ihren Gewinn nicht realisieren. Wer den FDAX kennt, weiß, wie volatil dieser sein kann, sprich: wie schnell sich der Markt verändern kann. In Ihre und gegen Ihre Trading-Richtung. Das heißt, dass zu dem Zeitpunkt, in dem sich ein Käufer findet, sich der Preis möglicherweise schon weit von Ihrem Gewinnausstieg entfernt hätte.
An dieser Stelle tritt jetzt der Market Maker auf den Plan. Ein Market Maker bereitet einen Markt, der eigentlich gar nicht da ist. Er schafft sozusagen einen künstlichen Markt. Das heißt, er verpflichtet sich, kontinuierlich verbindliche An- und Verkaufskurse zu stellen. Denn nur wenn ein Kurs gestellt wurde, kann ich kaufen oder verkaufen. Durch das Stellen von Geld- und Briefkursen ist es so möglich, dass Sie Ihren CFD-Kontrakt auch zu dem Zeitpunkt verkaufen können, an dem Sie es wünschen (sofern der Preis diesen Wunsch erfüllt). Das mögliche Ungleichgewicht zwischen der Angebots- und der Nachfrageseite in diesem nicht so liquiden Markt wird dadurch ausgeglichen. Denn, ich wiederhole mich jetzt, Sie brauchen immer jemanden, der Ihre Gegenposition einnimmt. Für einen Verkauf brauchen Sie einen Käufer, für einen Kauf brauchen Sie einen Verkäufer.
Mit dem gestellten Kurs muss der Market Maker dann auch Ihre Order ausführen. Das heißt, er kauft Ihnen Ihre gewünschten Stücke ab oder verkauft Ihnen die gewünschte Stückzahl des Finanzinstruments.
Sie sehen, Market Making ist nichts Schlechtes, sondern von der Grundhaltung her positiv zu sehen. Daher ist das Market Making nicht auf den CFD-Handel beschränkt. Es entspringt noch nicht einmal dem Handel mit CFDs, sondern ist weiter verbreitet, als viele Anleger glauben. An fast jeder Börse gibt es Market Maker. Sei dies die Deutsche Börse in Frankfurt oder die Eurex. Market Making ist weit verbreitet. Denken Sie nur an Turbo-Zertifikate oder Optionsscheine. Die Emittenten treten dort als Market Maker auf, damit Sie als Kunde die gewünschte Stückzahl kaufen oder verkaufen können. Sie stellen dem Markt Liquidität zur Verfügung.
Problematisch wird das Ganze nur, und hierin liegt das Spezielle im CFD-Handel, wenn die Quotes, also die Kurse, die der Market Maker stellt, nicht mit den Kursen des Underlyings, also den Kursen des dem CFD-Geschäft zugrunde liegenden Referenzgegenstandes, übereinstimmen. Vergleichen Sie hierzu den Anfang dieses Kapitels, wo wir einen kurzen Blick in die AGB eines Brokers geworfen haben.
Oft kommt zu CFD-Brokern, die sich als Market Maker outen, die Kritik, dass diese Broker immer die Gegenposition zu dem vom Kunden getätigten Geschäft einnehmen und danach versuchen, diese Position weiter- zu »verkaufen«. Sprich: Sie gehen im »DAX« mit einem CFD long. Ihr Broker würde nach dieser Theorie im gleichen Moment die Gegenposition einnehmen und einen »DAX-CFD« short eröffnen.
Diesen Kritikpunkt kann ich nicht ganz nachvollziehen. Denn ein solches Verhalten gibt es an einer geregelten Börse jeden Tag. Ein Börsenhändler darf Positionen auf sein eigenes Buch nehmen. Er muss sein Buch lediglich zu einem bestimmten Zeitpunkt geschlossen haben, sprich, er muss die eingegangene Position wieder verkauft haben. Die Kritik an diesem Verhalten ist eher bescheiden, obwohl sie gang und gäbe ist. Einem CFD-Broker hingegen wird dies negativ vorgehalten.
Auch wird oft der Kritikpunkt angemerkt, dass ein Market Maker aus der Kursdifferenz zwischen Geld- und Briefkurs Profit schlagen möchte. Auch dies ist gängige Praxis an der geregelten und überwachten Börse. Kaufe ich einen FDAX-Future-Kontrakt an der Eurex, wird auch dieser mit Geld- und Briefkurs gehandelt. Sprich: auch der FDAX-Future-Kontrakt hat einen Spread. Auch hier wird diese Praxis selten als Kritikpunkt des Future-Handels angegeben. Beim CFD-Handel hingegen schon. Zugegeben, der Spread beim CFD ist in aller Regel größer als der im Future-Handel.
Es scheint so, als würden viele Kritikpunkte des CFD-Handels der Unwissenheit vieler Anleger entspringen. Ich habe oft gehört, dass Anleger lieber mit Turbo-Zertifikaten oder mit Optionsscheinen unterwegs sind als mit CFDs, da sie beim Handeln nichts mit einem Market Maker zu tun haben möchten. Spreads scheinen beim CFD unseriös, obwohl sie beim Future-Handel gang und gäbe sind. Und auch das Matchen der Kunden untereinander sei unseriös, obwohl das das Urgeschäft einer Börse ist.
Ist es nicht viel wichtiger, darauf zu achten, zu welchem Preis meine Order ausgeführt wird? Darauf zu achten, ob der Ausführungspreis wirklich dem des Underlyings entspricht? Ob ich mich darauf verlassen kann, dass der Kursverlauf dem des Underlyings entspricht, statt von vornherein zu sagen, dass Market Making eine schlechte Sache sei? Denn schauen wir uns einmal an, was denn wirklich hinter einem DMA-Broker im CFD-Handel steckt.
Die Mär vom DMA-Broker
Wir sind oben etwas ausführlicher darauf eingegangen, dass der Markt für CFDs nicht ganz so liquide ist wie zum Beispiel der des FDAX-Futures an der Eurex. Auch haben wir in einem Kapitel weiter oben gesehen, dass es eine geregelte und überwachte Börse für CFDs momentan nicht gibt. Dennoch ist es unter Anlegern sehr beliebt, zu einem sogenannten DMA-Broker zu gehen. DMA steht hierbei für Direkt Market Access. Im Derivate-Magazin ist zu lesen dass ein CFD-DMA-Broker »direkten Marktzugang oder die Order-Aufgabe im elektronischen Order-Buch der jeweiligen Börse (beispielsweise Xetra)« ermöglicht. Dies erweckt bei vielen Tradern den Anschein, dass man mit den CFDs doch direkt am Börsengeschehen teilnehmen kann. Dies stimmt aber nur bedingt. CFDs sind ein Market-Maker-Geschäft. Egal ob Market Maker oder DMA drauf steht. Denn der Geschäftsschluss erfolgt weiterhin mit dem Broker. Eine Weiterleitung an die Börse erfolgt nicht. Der Broker ist weiterhin derjenige, der mir als Trader die notwendige Liquidität am Markt zur Verfügung stellt, damit ich meinen CFD kaufen und verkaufen kann. Somit ist auch ein Broker, der DMA anbietet, weiterhin ein Market Maker.
Einzig und allein unterscheidet sich die Art der Kursstellung. Ein Broker, der sogenannten DMA-Zugang zur Verfügung stellt, bietet seinem Kunden die Möglichkeit, zu Orderbuch-Kursen zu handeln. Interessant ist dies, um kleine Preisunterschiede in nicht so liquiden Märkten zu handeln.
Zwischenfazit
Bei CFDs gibt es eigentlich nur das Modell des Market Makers als Broker. Denn der Broker ist und bleibt mein Geschäftspartner im CFD-Handel. Dieser stellt die notwendige Liquidität zur Verfügung, damit gewährleistet ist, dass meine Kauf- und Verkaufsorder auch wirklich ausgeführt wird. Eine Weiterleitung meiner Order an einen anderen Markt findet nicht statt. Jedoch ist das Market Making grundsätzlich nichts Schlechtes und ist dem CFD-Handel nicht immanent. Sondern auch in anderen Märkten gibt es das Market Making, um Unterschiede zwischen der Angebots- und Nachfrageseite auszugleichen.
Entscheidend ist jedoch die Qualität der Kursversorgung, die Sie bei Ihrem Broker erhalten. Damit steht und fällt der Sinn und Zweck und die Funktionalität des CFD-Marktes. Lesen Sie daher das Kleingedruckte in den AGB Ihres Brokers und vergleichen Sie die Kursstellung im CFD mit der des zugehörigen Underlyings.
Der richtige Broker?
Jetzt haben wir erfahren, was ein Broker idealerweise tun sollte. Wir haben erfahren, dass ein Broker Gewinne machen muss. Wir haben aber auch erfahren, was passieren kann, wenn der Broker sich nicht richtig verhält. Ab und zu geht dann wieder ein Ruck durch die Broker-Landschaft, und die Karten werden neu gemischt. 2012 wurde der Broker Worldspreads Limited insolvent. Dieser hatte im Währungshandel mit 0 Pip Spread auf das Währungspaar EUR/USD geworben. Das Modell ging nicht auf.
2013 folgte dann die FXdirekt Bank und 2015 der britische Broker Alpari, der auch in Deutschland tätig war. FXCM hatte schwer mit den Folgen der Loslösung des Schweizer Franken vom Euro zu kämpfen. Sie sehen, dass weder der günstige Preis noch die Omnipräsenz eines Brokers, wie das Beispiel Alpari zeigte, den Kunden richtig schützen können. Stattdessen sollten Sie Ihren Broker mit Bedacht wählen. Sie sollten sich die Geschäftsbeziehung zu Ihrem Broker so vorstellen, als wären Sie Unternehmer und der Broker Ihr Geschäftspartner. Und dann sollten Sie sich die Frage stellen, ob Sie mit diesem Broker in einer vernünftigen Art und Weise Geschäfte machen können. Wie würden Sie mit einem Geschäftspartner umgehen, der Ihnen nicht das liefert, was außen auf der Verpa- ckung steht? Wie würden Sie reagieren, wenn Sie mitbekämen, dass in der Rechnungsstellung etwas nicht stimmt? All diese Fragen übertragen Sie dann auf die Geschäftsbeziehung zu Ihrem Broker. Ich kann Ihnen die Beantwortung dieser Fragen nicht abnehmen, denn jeder setzt an die Führung seines Geschäftes unterschiedliche Anforderungen und Prioritäten.
Neben den allgemeinen Punkten sollten Sie im CFD-Bereich auf drei Punkte achten:
- Da wäre zum einen die Frage, wie der Broker mit Ihrer Order umgeht. Hedged er sich? Leitet er die Order an einen Liquidity-Provider weiter? Was passiert mit der Order, nachdem Sie diese aufgegeben haben? Fragen Sie doch direkt beim Broker nach! Sie werden an der Antwort sehen, wie er reagiert. Gibt es eine klare Aussage oder redet er um den heißen Brei herum?
- Zum zweiten stellt sich die Frage: Wie ist die Preisstellung beim Broker? Bekommen Sie DMA-Kurse? Auf was ist zum Beispiel der Index gepreist? Wie nah sind die Kurse des Brokers am tatsächlichen Marktkurs?
- Und als letzten Punkt hätten wir die Ausführungszeit. Wie lange dauert es, bis Ihre Order ausgeführt wurde?
Fazit
Da CFDs OTC, sprich Over The Counter, also ohne Einschaltung einer Börse direkt mit dem Broker gehandelt werden, spielt dieser beim Trading mit CFDs eine herausragende Rolle. CFD-Broker sind Market Maker. DMA-Broker gibt es nicht, höchstens einen Handel zu DMA-Preisen. Ein CFD-Broker sollte mit der Position des Kunden aus dem Risiko gehen und diese nicht auf dem eigenen Buch behalten. Denn sonst gewinnt der Kunde nur, wenn der Broker verliert. Das ist eine sehr ungünstige Ausgangsposition für den Kunden.
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InhaltsverzeichnisSind CFD Broker in Deutschland behördlich reguliert?Auflistung der 5 besten deutschen CFD Broker: Pro & Contra plus Experten-Tipps1. Plus5002. IG3. AvaTrade4. X-Trade Brokers (XTB)5. GBE BrokersVergleichstabelle der besten CFD Broker DeutschlandsFazit Häufig gestellte Fragen (FAQs) über Broker in DeutschlandInhaltsverzeichnisSind CFD Broker in Deutschland behördlich reguliert?Auflistung der 5 besten deutschen CFD Broker: Pro & Contra plus …
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Die 10 besten CFD Broker für Anfänger (Test & Vergleich 2023)
InhaltsverzeichnisDie Liste der 10 besten CFD Broker für Anfänger1. Plus5002. IG3. AvaTrade4. eToro5. XM6. Markets.com7. XTB8. Pepperstone10. Saxo BankVergleichstabelle der 10 besten CFD Broker für AnfängerFazitHäufig gestellte Fragen (FAQ) über CFD Broker für AnfängerInhaltsverzeichnisDie Liste der 10 besten CFD Broker für Anfänger1. Plus5002. IG3. AvaTrade4. eToro5. XM6. Markets.com7. XTB8. Pepperstone10. Saxo BankVergleichstabelle der 10 besten …
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eToro Erfahrungen & Testbericht (2023)
eToro zählt zu den bekanntesten Namen im Online-Business. Ich habe das Marketing dieses Unternehmens schon immer bewundert, auch weil sie einige der witzigsten Werbeanzeigen hervorgebracht haben, die ich je gesehen habe. Deshalb habe ich eToro schon seit etlichen Jahren auf dem Radar und in den letzten Jahren auch gelegentlich selbst genutzt. Im Jahr 2020 hatte ich schließlich etwas mehr verfügbare Zeit und beschloss, die Copy Trading-Plattform von eToro intensiver auszutesten. In diesem Artikel schildere ich meine Erfahrungen beim Trading mit eToro seit dem Jahr 2020.